Hintergrund

Junge Menschen haben während des Heranwachsens ein starkes Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit und suchen nach Perspektiven für ihr Leben. Die Entwicklung einer eigenen Identität und die Identifizierung mit verschiedenen sozialen Rollen kann in dieser Zeit herausfordernd sein. Ist das Aufwachsen Jugendlicher von Schwierigkeiten oder Problemen begleitet, kann die Gefahr bestehen, dass Positionen extremistischer Gruppierungen bei ihnen Anklang finden. Zusätzlich können Geschehnisse, wie bspw. die Corona-Pandemie, die Kriegsereignisse in der Ukraine oder wirtschaftliche Krisen, die einen ganz direkten Einfluss auf das Leben vieler Menschen ausüben, zu weiteren Unsicherheiten und Sorgen führen und etwaige Radikalisierungsprozesse befeuern.

Die Faktoren, die bei Radikalisierungsprozessen eine Rolle spielen können, sind vielschichtig. Empirische Studien zeigen allerdings, dass psychische Auffälligkeiten oder Erkrankungen zumindest Risikofaktoren darstellen können. Daher ist es möglich, dass auch Fachkräfte aus Medizin- und Heilberufen im Therapie- oder Beratungskontext mit radikalisierten oder extremistisch motivierten Personen in Kontakt kommen. TRIAS Berlin hat sich daher zum Ziel gesetzt, die psychologische Perspektive in der Extremismusprävention und der Distanzierungsarbeit zu stärken. Gleichermaßen bietet sich das Team als Brücke zwischen der BERATUNGSSTELLE Berlin und Fachkräften aus den Bereichen Psychiatrie und Psychotherapie an, um die Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Professionen zu stärken und gegebenenfalls auch bei der konkreten Fallarbeit zusammenzuarbeiten.